Rund 75 Prozent Energie kann Ruhpolding beim Einsatz von LED-Straßenlaternen einsparen – nur ein Argument, warum nun umgerüstet wird.

Rund 860 Straßenlaternen beleuchten Ruhpolding und Umgebung. Sie verbrauchen dabei etwa 200 000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. Ein beträchtlicher Anteil dieser Anlagen ist aber noch mit veralteten und ineffizienten Quecksilberdampfhochdruck-, sogenannten HQL-Leuchtmitteln, ausgestattet. Diese dürfen ab 2015 nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Für den Ersatz der noch eingesetzten Leuchten gibt es inzwischen eine sehr gute Alternative: LED. Mit dieser Technik lassen sich bis zu 75 Prozent Energie einsparen. Zudem erhöht sie die Sicherheit im Straßenverkehr, denn ein wesentlicher Qualitätsfaktor der Beleuchtung ist die Gleichmäßigkeit der ausgeleuchteten Fläche. Eine Umstellung auf LED bietet aber noch weitere Vorteile:

  • Die Beleuchtungsqualität wird deutlich verbessert.
  • LEDs haben eine sehr lange Lebensdauer von bis zu
    zwölf Jahren.
  • Unterhalt und Betrieb werden günstiger.
     

Die LED-Entwicklung weist im Vergleich zu konventioneller Beleuchtung herausragende Werte auf. Nicht nur aus technischer, sondern auch Umweltsicht sind LEDs eine gute Wahl, denn: Sie verursachen weniger sogenannter Lichtverschmutzung, da sie – im Gegensatz zu herkömmlichen Leuchten – nur dahin scheinen, wo es angebracht ist. Zudem reduziert sich der CO2-Ausstoß deutlich.
Die Vorteile liegen also auf der Hand: Mit den neuen Leuchten wird die Beleuchtungsqualität verbessert und Energie eingespart. Außerdem refinanzieren sich die Investitionskosten nach rund neun Jahren, was mit keiner anderen Technik zu erreichen ist.

Langsamer Austausch

Viele gute Gründe also, sich auch in Ruhpolding langfristig für eine LED-Straßenbeleuchtung zu entscheiden. Doch für einen kompletten Austausch sind die Kosten für die moderne Technik noch zu hoch. Deshalb wurden bereits vor vier Jahren im Zuge der turnusmäßigen Wartung bereits 110 Straßenlampen im Gemeindegebiet in Ruhpolding auf LED umgestellt. 

Heuer soll es den nächsten HQL- oder altersschwachen Leuchtmitteln an den Kragen gehen. „Im Juni inspiziert und wartet die Strom Versorgung Ruhpolding im Auftrag der Gemeinde wieder alle Straßenleuchten“, erklärt Rolf Stibler, Geschäftsführer der SVR, und fährt fort: „Dabei werden alle Quecksilberdampflampen gegen moderne LED ausgetauscht. Dies übernimmt eine Fachfirma für uns.“ Bei 34 Lampen wird dabei der komplette Lampenaufsatz auf dem Mast erneuert, da hier kein einfacher Austausch der Leuchtmittel möglich ist. 

Ein Vorteil der neuen Aufsätze: Man kann sie so platzieren, dass sie nur den gewünschten Bereich anleuchtet, wie Bürgersteig und Straße, nicht aber auch Häuserwände oder Vorgärten. Bei 60 anderen Lampen können dagegen nur die herkömmlichen Leuchtmittel gegen eine neue LED-Einheit ausgetauscht werden. „Die Arbeiten dauern rund vier Wochen“, hofft Rolf Stibler und schätzt, dass sich mit dem Austausch rund 10 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr für die Gemeinde einsparen lassen. „Dazu trägt auch bei, dass wir die LED-Leuchten in ausgewählten Straßen und Bereichen nachts zwischen 22 Uhr und 5 Uhr dimmen können“, erklärt der Geschäftsführer der Strom Versorgung.

Foto: altrofoto.de